Pulverlöscher

Besonderheiten und Informationen

Was ist das Besondere am Pulverlöscher?

 

Der Pulverlöscher zeichnet sich vor allem durch seine universellen Einsatzmöglichkeiten aus. Er deckt die Brandklassen A, B und C ab. Pulver-Feuerlöscher werden also für die Brandbekämpfung von festen, flüssigen und gasförmigen Stoffen eingesetzt. Somit kann beispielsweise brennendes Papier, Benzin oder auch Öl gelöscht werden. Des Weiteren weist das Löschmittel Pulver eine lange Haltbarkeit auf und ist frostbeständig bis zu -30° C. Infolgedessen steht auch einer Anwendung an kalten Wintertagen nichts im Wege. Am Markt sind außerdem 1 und 2 kg Pulverlöscher mit Fahrzeughalter erhältlich.

Die beim Einsatz entstehende Pulverwolke bezwingt Flammen schlagartig, da das Pulver dem brennenden Stoff den Sauerstoff entzieht. Eine hohe Löschleistung ist somit vorausgesetzt. Gängige Feuerlöscher dieser Art besitzen meist eine Füllmenge von 6 oder 12 kg.

Ein weiterer Vorteil von Pulverlöschern sind die relativ günstigen Anschaffungskosten im Vergleich zu anderen Feuerlöschern, wie den Schaumlöscher. Problematisch sind allerdings die verheerenden Verschmutzungen die Feuerlöscher mit Pulver nach sich ziehen.

 

Bei welchen Bränden wird der Pulverlöscher eingesetzt?

 

Löschpulver wird bei Bränden der Klassen A, B und C verwendet. Somit unterliegt es einem großen Einsatzspektrum. Brennende Feststoffe wie Heu, brennende Flüssigkeiten wie Öl aber auch brennende Gase wie Methan kann man mit Hilfe von Pulverlöschern bekämpfen. Ein Löschpulver mit speziellen Zusätzen für Metallbrände deckt auch die Brandklasse D ab.

 

3 Arten von Pulver-Feuerlöschern (Die Buchstaben A, B, C und D stehen für die jeweilige Brandklasse):

ABC-Pulverlöscher

  • Löschwirkung: kühlend, erstickend und antikatalytisch
  • schnell, eintretender Löscheffekt
  • frei von Schwermetallen und Schadstoffen
  • unbegrenzte Haltbarkeit bei richtiger Lagerung

BC-Pulverlöscher

  • Löschwirkung: erstickend, mechanisch und antikatalytisch
  • schlagartiger Löscheffekt
  • hohe Löschleistung
  • schwermetallfrei
  • unbegrenzte Haltbarkeit bei richtiger Lagerung

D-Pulverlöscher

  • für Metallbrände
  • Löschwirkung: kühlend, erstickend und antikatalytisch
  • hohe Reaktions- und Temperaturstabilität

Wo kommt der Pulverlöscher am häufigsten zum Einsatz?

 

In folgenden Bereichen werden Pulver-Feuerlöscher eingesetzt:

  • Parkhäuser
  • Industrieunternehmen
  • Heizungsanlagen
  • Fahrzeuge
  • Außenbereich
  • Garage
  • chemische Industrie
  • Raffinerien

Wie löscht der Pulver-Feuerlöscher?

 

Bei Glutbränden der Brandklasse A bildet das Pulver eine Schmelzschicht. Diese Schmelzschicht blockiert die Sauerstoffzufuhr und verhindert Rückzündungen. Bei Flammenbränden der Brandklassen B und C beruht die Löschwirkung auf dem antikatalytischen Löscheffekt. Darunter versteht man den direkten Eingriff in die chemische Reaktion der Verbrennung. Der Brand wird dadurch schlagartig gestoppt, das Risiko einer möglichen Rückzündung bleibt allerdings bestehen.

Auf dem Markt findet man 2 unterschiedliche Bauweisen von Feuerlöschern:

 

Dauerdrucklöscher

  • steht im Inneren unter ständigem Druck
  • bei Verwendung muss lediglich ein Sicherheitsstift gezogen werden
  • sofort einsatzbereit

Aufladelöscher

  • besitzt im Inneren eine Patrone mit Druckluft
  • steht nicht unter dauerhaftem Druck

Worauf müssen Sie bei der Verwendung von Feuerlöschern mit Pulver achten?

 

Löschschäden

 

Pulver-Feuerlöscher sind mit Vorsicht zu genießen. Vor allem im privaten Bereich sind Pulverlöscher unratsam, da sie starke Verunreinigungen verursachen. Erhebliche Löschschäden sowie hohe Reinigungskosten sind die Folge. Deshalb eignen sich diese Feuerlöscher besser in großflächigen oder offenen Räumen wie Garagen, Parkhäusern etc.

 

Gefahr

 

Eine Anwendung in ungeeigneten Räumen könnte fatal enden. Im Kellerabteil beispielsweise könnte der feine Staub zu Atemnot führen und die Sicht, aufgrund der massiven Pulverwolke stark beeinträchtigen. Außerdem wäre eine Reinigung bis ins Dachgeschoss erforderlich. Deswegen sollte man auch in öffentlichen Räumen auf Pulverlöscher verzichten, um das Auffinden von Fluchtwegen nicht zu behindern.

 

Richtige Herangehensweise

 

Für Neulinge im Gebiet Brandbekämpfung ist Ruhe und Übersicht die Ausgangsbasis. Ausschlaggebend ist schnell zu reagieren. Denn manchmal genügt bereits eine Decke oder Wasser, um die Flammen zu ersticken. Bei größeren Bränden kommt schließlich der Feuerlöscher zum Einsatz. Besonders wichtig ist es, das Feuer von vorne nach hinten und von unten zu bekämpfen. Andernteils wäre man gefährlichen Rauchgasen ausgesetzt. Angesichts der fehlenden Kühlwirkung von Löschpulver kann es zu einem erneuten Aufflammen des Feuers kommen.

Des Weiteren muss unbedingt reichlich Abstand zum Feuer gehalten werden. Mindestens fünf Meter Distanz sollten gegeben sein, da sich die Pulverwolke erst ab diesem Abstand vollständig entfaltet. Außerdem könnte ein solch hoher Druck auf kurze Distanz, bei brennbaren Flüssigkeiten eine Zuspitzung des Brandherdes veranlassen.

 

Ratings

 

Rücksicht sollte man besonders auf die sogenannten Ratings nehmen. Diese Ratings bezeichnen die Zahlen neben den Buchstaben A und B am Bedienschild des Löschers. Sie geben Auskunft über die geprüfte Leistung eines Feuerlöschers, denn nicht alle weisen die selbe Leistungsstärke auf. Einfacher gesagt, geben sie an welche Brandgröße gelöscht werden kann. Im folgenden Beispiel wird dies verdeutlicht: